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Textiltechnik mit Karbonfasern (4.12.2008)
Das Institut für Flugzeugbau (IFB) der Universität Stuttgart ist in verschiedenen nationalen und internationalen Projekten im Bereich der Faserverbundtechnologie engagiert. Dabei werden unter anderem auch die aktuellsten Themen des Leichtbaus in Kooperation mit Industriepartnern vorangebracht. Daneben ist das IFB in verschiedenen Verbänden, wie beispielsweise „Carbon Composites e.V.“, integriert. Neben der Analyse und Konzept- entwicklung im Flugzeugleichtbau mittels Simulation liegt ein weiterer Entwicklungs- schwerpunkt des IFB in der Prozes- stechnik zur Weiterverarbeitung von Karbonfasern. Dazu gehört die sogenannte „Flechttechnik“, mit der es möglich wird, Bauteile mit komplexen Geometrien endkonturnah herzustellen.
Zu den Forschungsschwerpunkten gehört dabei die Gewährleistung von belastungs- gerechten Faserorientierungen. Dazu können Geflechte mit zwei oder drei Faser- orientierungen sowie aus unterschiedlichen Fasern je Richtung realisiert werden. Hergestellt werden die geflochtenen Bauteile auf Tunnelflechtmaschinen, die mit einem 6-Achsroboter synchronisiert sind. Derzeit wird eine automatisierte Fertigungstechnik für Serienanwendungen untersucht.
Bei einer anderen Textiltechnik, die als „Tailored Fibre Placement“ (TFP) – oder „Sticktechnik“ – bezeichnet wird, werden Verstärkungsfasern entlang meist gekrümmter Lastpfade abgelegt. Dabei werden die verwendeten Rovings auf einem vorhandenen textilen Untergrund mittels Stickfäden fixiert. Derartige Bauteile mit angepasster Dickenverteilung und belastungsgerechter Faserstruktur ermöglichen ein enormes Leichtbaupotenzial.
Dieses automatisierte Verfahren gewährleistet eine hohe Reproduzierbarkeit bei geringstem Verschnitt.
Weitere Informationen: www.ifb.uni-stuttgart.de