Punktlandung mit GBAS

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg eine experimentelle Bodenstation in Betrieb genommen. Das von der Thales ATM GmbH hergestellte Ground Based Augmentation System ermöglicht es, satellitengestützte Präzisionsanflüge durchzuführen.

Air Berlin testet GBAS Station

Air Berlin testet GBAS Station

Air Berlin ist die erste Fluggesellschaft in ganz Europa, die in Kooperation mit der Deutschen Flugsicherung (DFS) Anflüge auf GBAS-Stationen testet. So erfolgte auch die Endabnahme des GBAS mit einer Boeing B737-700 der Fluggesellschaft.
„Mit der GBAS-Station sichert das DLR-Institut für Flugführung die international führende Rolle des Forschungsflughafens, zum Beispiel bei der Erprobung emissionsarmer Anflugverfahren“, erklärt Prof. Dr. Dirk Kügler, Direktor des Instituts.
Die GBAS Station besteht aus drei GPS-Empfängern mit Antennen, deren Position im Vorfeld des Fluges exakt vermessen wurde. Während des Anflugs erhalten die GPS-Empfänger der GBAS-Station das Signal und berechnen die Abweichung der vom GPS empfangenen sowie der tatsächlich vermessenen Position. Über eine Very High Frequency-Verbindung werden die so ermittelten Unterschiede zweimal pro Sekunde ans Flugzeug gesendet. Dieses ist hierfür mit einem Multi Mode Receiver ausgestattet. Im Gegensatz zum herkömmlichen ILS, das nur gerade Anflüge erlaubt, können variable Landungen simuliert werden, indem die 3D-Wegpunkte des GBAS beliebig im Raum angeordnet werden.
In der ersten Aufbaustufe soll die Bodenstation am Forschungsflughafen Braunschweig zuerst einmal den bisher bereits bestehenden Anflugweg des Instrumentenlandesystems (ILS) nachbilden. Der erste Anflug auf die Landebahn 26 erfolgte so als Standard-ILS-Anflug, um die Reichweite des GBAS-Signals zu bestimmen. Als Vergleichsbasis diente ein späterer zweiter Standard-ILS-Approach. Nach diesen beiden Referenzanflügen wurden weitere Anflüge mit unterschiedlichen Konfigurationen der GBAS-Anlage durchgeführt. Dabei diente der ISL-Anflugweg als Vergleichswertwert für die ausgestrahlten GBAS-Informationen. Zudem wurde die Reichweite des Korrektursignals während der Testflüge überprüft.

Das Ground Based Augmentation System basiert am Forschungsflughafen auf dem Gobal Positioning System (GPS). Satellitensignale ermöglichen eine genaue Ortsbestimmung des Empfängers. Doch ein GPS-System allein entspricht nicht für alle Flugphasen den Anforderungen. Deshalb wurden sogenannte bodengestützte Ergänzungssysteme entwickelt.
Künftig wird die Bodenstation vor allem für Anflüge mit dem neuen Forschungsflugzeug A320 ATRA (Advanced Technology Resarch Aircraft) genutzt.