Neues Kollissionswarngerät für Motorflugzeuge

Auf der Aero 2010 hat die Firma PowerFLARM im Frühjahr ein neues Kollisionswarngerät für Flugzeuge der allgemeinen Luftfahrt vorgestellt.

Entwickelt wurde PowerFLARM auf Basis des FLARM-Kollisionswarners für Segelflugzeuge. Von dieser Version wurden seit 2004 weltweit insgesamt 15.000 Exemplare verkauft. Gemeinsam mit Garrecht Avionik aus Bingen sowie Butterfly Avionics aus Heidelberg entwickelte das schweizerische Unternehmen FLARM Technogy in Hausen das neue Kollisionswarngerät.
Das Gerät arbeitet mit der GPS-basierten ADS-B-Technik sowie Transponderdaten. Die Daten der in Flugzeugen bereits installierten FLARM Geräte werden ebenso mit einbezogen. So besitzt PowerFLARM beinahe über dieselben Funktionen wie die TCAS-Systeme in Verkehrsflugzeugen. Preislich liegt das kompakte und leichte Gerät bei günstigen 1260 Euro. PowerFLARM funktioniert unabhängig davon, ob auch andere Flugzeuge mit dem Kollisionswarngerät ausgerüstet sind. Denn neben den GPS-Daten reagiert der schwarze Kasten auch auf Signale von Transpondern, mit denen grundsätzlich alle Motorflugzeuge zwingend ausgerüstet sein müssen.
Je nachdem von welcher Quelle PowerFLARM Daten bezieht, liegt seine Reichweite der visuellen und akustischen Warnung bei bis zu 100 nautischen Meilen. PowerFLARM warnt auch vor Gelände, das heißt es entspricht außerdem der Funktion des Ground Proximity Warning System (GPWS) der kommerziellen Luftfahrt. Darüber hinaus können mit PowerFLARM auch Flugzeiten registriert werden, ab Ende 2010 soll das Kollisionswarngerät mit einer Flugbuchfunktion erhältlich sein. Das tragbare Gerät kann ohne besondere Einbaumaßnahmen mitgenommen werden und ist in allen Ländern erlaubt und nicht genehmigungspflichtig.
Deshalb zielt PowerFLARM auf den Markt von rund 200 000 Motorflugzeugen und Ultralights in Europa. Denn der Verkehr im unkontrollierten Unteren Luftraum ist ohne Führung durch die Flugsicherung und somit selbstverantwortlich für die Kollisionsvermeidung. PowerFLARM kann dazu beitragen, die Kollisionsgefahr von Flugzeugen drastisch zu verringern. Denn jährlich ereignen sich in Europa ungefähr 15-20 Kollisionen mit Todesopfern. An der kompakten Lösung zur Kollisionsvermeidung haben bereits die Deutsche Flugsicherung DFS und die deutsche Luftwaffe Interesse angemeldet.