Mit ULIS verdächtiges Gepäck sichern

Sicherheitsleute stehen jeden Tag der Bedrohung von terroristischen Angriffen gegenüber: In der U-Bahn, im Zug, am Flughafen oder am Bahnhof, in zivilen oder militärischen Infrastruktur-Einrichtungen. Dann ist die Fähigkeit gefragt, verdächtige Objekte zu untersuchen, die selbstgebaute Spreng- und Brandsätze, Gift oder radioaktive Materialien enthalten könnten. EADS SODERN hat dafür nun ULIS, also das Unattended Luggage Inspection System, entwickelt.

System das innerhalb weniger Minuten dazu in der Lage gefährliches Material in einer Tasche zu identifizieren.

System das innerhalb weniger Minuten dazu in der Lage gefährliches Material in einer Tasche zu identifizieren.

ULIS ist ein auf Neutronen basierendes System und innerhalb weniger Minuten dazu in der Lage, zu identifizieren, ob gefährliches Material in einem Teil der Tasche oder dem Inneren versteckt ist. Zusätzlich können mit dem integrierten Röntgengerät sowie einer Videokamera verdächtige Gepäckstücke mit Bildern von Innen und Außen festgehalten werden. ULIS besteht aus einem tragbaren Kasten, der das Neutronen- und Röntgen-Emissionssystem enthält. Die Detektoren für die Gammastrahlung, ein elektronisches Modul sowie Stromversorgung und Videokamera
sind ebenfalls im Gehäuse untergebracht. Dieses ist über ein Ethernet- Kabel mit einem entfernten Laptop verbunden.
Im Normalfall wird der ULIS-Koffer direkt neben das verdächtige Objekt gestellt und dann aus einer sicheren Distanz von zehn bis 30 Metern aktiviert.
Lichtsignale und ein Warnton zeigen die Neutronen oder Röntgen-Emission an.
Das Gerät kann an Flughäfen, in U-Bahnen, Zügen oder S-Bahnen sowie an öffentlichen Plätzen genutzt werden.
Die ULIS Software am PC bündelt die ablaufenden Datenverarbeitungsprozesse und bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die extra für die Zwecke der inneren Sicherheit entwickelt wurde. Die Software kann bestimmen, ob innerhalb der nächsten Minuten unmittelbare Gefahr besteht.
Im Fall der Bedrohung gibt das Unattended Luggage Inspection System Qualität (also die Art des Materials) und Quantität (also das Gewicht) an und stuft selbst die Sicherheit seiner Aussage ein. Anderenfalls zeigt das System „No threat detected“ an. Schnelle Neutronenerfassung und zeitgleiche Partikelentdeckung bieten die Möglichkeit, die chemische Zusammensetzung und die Dichte jeglicher Materialien innerhalb des Objekts zu bestimmen. Neutronen
werden in das Objekt geschossen. Daraufhin entstehen atomare Interaktionen,
die eine für jedes Element typische Gammastrahlen-Emission auslösen. Durch den Abgleich des berechneten Energiespektrums der Gammastrahlen mit der Datenbank des elektronischen Moduls können Rückschlüsse auf die genaue Materialzusammensetzung gezogen werden.
Dies ermöglicht es, die Stöchiometrie der analysierten Materie zu bestimmen. Die Lage des verdächtigen Materials wird geortet, indem direkte Informationen vom Partikeldetektor sowie der gemessenen Fließzeit der Neutronen miteinander
verknüpft werden. Die anschließende Berechnung mittels PC schafft eine 3D-Animation, in der das verdächtige Material genau lokalisiert werden kann. Ein optionaler Röntgen-Detektor kann das Ergebnis der Neutronenbestrahlung mit einem konventionellen Röntgenbild unterstützen. Folglich kombiniert ULIS Neutronentechnologie und Bildbearbeitung, um festzulegen, ob ein Objekt gefährlich ist oder nicht. Dadurch kann eine Bedrohung genau lokalisiert und
schnell entschärft werden.

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