Neue Technologie für Seiten- und Höhenruder der G650 erhält Innovationspreis

Die innovativen Seiten- und Höhenruder aus geschweißten thermoplastischen Composites bescherten den niederländischen Unternehmen Fokker Aerostructures, KVE Composites Group, TenCate Aerospace Composites, dem US-Unternehmen Gulfstream Aerospace Corporation sowie der deutschen Ticona GmbH den JEC-Innovationspreis in der Kategorie Luftfahrt.

Zum ersten Mal wurden thermoplastische Primärstrukturbauteile in der Luftfahrt verwendet. Dieser zukunftsweisende Schritt zeichnet sich vor allem durch die Zusammenarbeit zwischen Aerospace Corporation und der Zulieferkette aus, zu der auch Ticona zählt. Die offizielle Verleihung der Auszeichnung fand bei der Eröffnung der JEC Composite Show statt.

Die Firma Fokker konzipierte und entwickelte das Heck der G650. Dabei setzte sie ein neues Induktionsschweißverfahren für Höhen- und Seitenruder für die Serienproduktion ein, bei dem die einzelnen Komponenten zu untrennbaren Einheiten zusammengefügt werden. So sind keinerlei Bohr- und Nietarbeiten notwendig, die Kosten werden gering gehalten. Das Verfahren wurde von der KVE Composites Group mit entwickelt. Der hierfür notwendige, technische Hochleistungskunststoff heißt Forton ® PPS. Der thermoplastische Werkstoff ist eine Entwicklung aus dem Hause Ticona. TenCate
Aerospace Composites produziert die Kohlefaser-PPS-Halbzeuge und Platten. Diese sind besonders hart und müssen auch bei hohen Temperaturne und aggressiven Medien schlagfest, steif und dimensionsstabil sein.
Der Einsatz von thermoplastischen Composites nimmt in der Luftfahrt immer mehr zu, denn durch ihre nachhaltige Entwicklung tragen sie nicht nur zur deutlichen Gewichtsreduzierung bei, sondern besitzen auch eine inhärente Flammwidrigkeit. So verfügt das Material über einen hohen Sicherheitsstandard – eine Grundvoraussetzung für den Flugzeugbau. Bisher wurde eine Kombination aus Duroplasten und Aluminium für die Produktion von Primärstrukturbauteilen verwendet.