Neue Bordkommunikation für Airbus-Frachter (25.03.09)

Bedienpanel für die Kommunikation zwischen Cockpit und Crew

Bedienpanel für die Kommunikation zwischen Cockpit und Crew

Immer häufiger werden externe Beratungsunternehmen von Flugzeugherstellern mit vollständigen und in sich abgeschlossenen Projekten betraut. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Luftfahrtindustrie und einer High-Tech-Beratungsfirma ist das kürzlich fertiggestellte „Master Interphone Panel (MIP)“. Dabei handelt es sich um eine Gegensprechanlage, die der freihändigen Kommunikation zwischen Cockpit und Crew dient und über die auch Durchsagen für das gesamte Flugzeug möglich sind. Als Einsatzort für das MIP sind die geplanten Frachter A380F und A330F vorgesehen.


Airbus gab das komplette Projekt von der Entwicklung bis zur Herstellung von 30 Prototypen und abschließender Qualifikation an die Askon Consulting Group, ein Tochterunternehmen der Altran Group. Altran ist europäischer Marktführer im Bereich High-Tech-Consulting mit großem Schwerpunkt im Bereich Luft- und Raumfahrt. Nicht ohne Grund wurde das Unternehmen in den exklusiven Kreis der „Strategic Supplier“ von Airbus aufgenommen.

„Die Anforderungen waren hoch und komplex“, so Dietmar Thorenz, Projektleiter bei Altran. „Allein das Material musste extrem widerstandsfähig sein, beispielsweise gegen Temperaturschwankungen von -40 bis +85 Grad Celsius.“ Außerdem sollte es kräftige Stöße aushalten, etwa durch ungesicherte oder losgerissene Ladung, und resistent gegen Wasser sein.

„Denn Frachtflugzeuge werden ja häufig auch im Innenbereich mit Wasserhochdruck gereinigt.“ Zudem sollte das Gerät bis zu einer Umgebungslautstärke von mindestens 94 Dezibel mit klarer Sprachverständlichkeit funktionieren. „Echo“-Effekt und akustische Rückkopplungen (auch bekannt als „Larsen-Effekt“) waren zu verhindern.
Der Auftraggeber konnte das Projekt komplett in die Hände von Altran legen und dafür einen Fixpreis sowie einen festen Endtermin vorgeben.

Die Projekt-, Kosten- und Terminverantwortlichkeit wurden somit ausgelagert. „Wir waren für die Steuerung des gesamten Projekts verantwortlich und mussten auch mit vielen externen Dienstleistern zusammenarbeiten, wie z.B. Herstellern von Bauteilen und diversen Test- und Prüflaboren.“ Dabei waren mehrere Ingenieure in einer Teamstärke je nach Projektphase von zwei bis sechs Personen beschäftigt. „Im Falle des Interphone Panels hat ein Altran-Spezialist mitgearbeitet, der langjährige Erfahrung im Bereich Freisprecheinrichtungen im Automotive-Bereich vorweisen konnte. Durch sein Transferwissen konnte er entscheidend zum Erfolg des Projekts beitragen.“ so Arne Burghardt, Teamleiter für den Bereich Embedded Systems bei Altran.

Als so genannter „risk sharing partner“ übernimmt Altran auch die Verantwortung für die zulassungskonforme Entwicklung und Fertigung bei allen weiteren Zulieferern in der Kette.



Weitere Informationen: www.altran.com