Mit dem F110 emissionsfrei Flugzeuge schleppen

ereits im Januar hat die Schopf Maschinenbau GmbH auf der Branchenmesse Interairport ihren neuen Flugzeugschlepper F110 electric vorgestellt. Einen Prototyp des weltweit größten Elektroschleppers testete das Unternehmen, das Spezialfahrzeuge für die zivile sowie militärische Luftfahrt entwickelt und produziert, erfolgreich auf dem Stuttgarter Flughafen.

In der dieselbetriebenen Ausführung ist der F110 der meistverkaufte Schlepper seiner Klasse. Auch die Elektroversion wird einen wachsenden Markt finden, ist sich der Hersteller sicher. Denn schließlich nehmen die Umweltschutzauflagen für die Flughäfen immer mehr zu. Der Elektroschlepper der Firma Schopf kann zu einem emissionsreduzierten Abfertigungsbetrieb auf Flughäfen beitragen.
Die emissionsfreie Variante des konventionellen Schleppers besitzt einen Elektroallradantrieb, Allradlenkung und 95 kN Zughakenkraft. Mit seinem Gewicht von fast 16 Tonnen sowie einer Spitzenleistung von 76 kW – die Dauerleistung liegt bei 60 kW – kann der F110 electric kleine bis mittlere Flugzeuge mit bis zu 150 Tonnen Gewicht bewegen. Die marktüblichen Bleisäure-Batterien reichen dabei für 30 Pushbacks und können mittels gängiger Geräte wieder geladen werden. Der Antrieb erfolgt dann über zwei Elektromotore, die direkt auf die Antriebsachsen geschaltet sind. So wird ein besonders hoher Effizienzgrad erreicht. Genau wie der dieselbetriebene Schlepper verfügt der F110 electric über eine hydraulische Brems- und Lenkfunktion. Durch die moderne elektronische Steuerung kann die Geschwindigkeit stufenlos geregelt werden.
Bei einem ersten Testlauf am Stuttgarter Flughafen konnte Schopf äußerst positive Ergebnisse erzielen. „Die Pushbacks und Transportfahrten verliefen für einen Prototyp erstaunlich gut“, findet Betriebsleiter Henrik Sickinger. Vor allem das sanfte Anfahren und Beschleunigen habe die Fahrer und Piloten überzeugt. Einige europäische Flughäfen haben bereits Interesse angemeldet. Doch zunächst muss an den Flughäfen die erforderliche Logistik wie Ladestationen installiert werden. Die derzeit beim Prototyp installierte Batteriekapazität reichte beim Testbetrieb in Stuttgart für einen Zweischichtbetrieb aus, doch gibt es auch Ladesysteme, die durch Nachladungen einen Dreischichtbetrieb ermöglichen. Nach einer weiteren Parametrierung soll der Elektroschlepper demnächst in Serienproduktion gehen.