LISA_Pathfinder

LISA Pathfinder war die 2017 abgeschlossene Technologieerprobungsmission für LISA ©ESA–D. Ducros, 2010

LISA

Gravitationswellen-Observatorium im All

Programmstatus

Am 18. Juli 2017 wurde im Satellitenkontrollzentrum der ESA die Sonde LISA Pathfinder endgültig abgeschaltet. Sie war nach ihrem Start im Dezember 2015 ab März 2016 insgesamt 16 Monate als Technologiedemonstrator für die Folgemission LISA (Laser Interferometer Space Antenna) in Betrieb.
Das Ende ihrer erfolgreichen und wegweisenden Forschungsreise bedeutet aber gleichzeitig den Start der künftigen Mission LISA, der dritten großen Mission im Cosmic-Vision-Programm der ESA. Sie soll voraussichtlich 2034 gestartet werden und als Weltraumobservatorium niederfrequente Gravitationswellen im Frequenzbereich von weniger als 0,1 Millihertz bis zu 0,1 Hertz beobachten. Bodengebundene Gravitationswellen-Observatorien dagegen können nur höhere Frequenzen zwischen einigen 10 Hertz und mehr als 1 Kilohertz untersuchen. Damit wird LISA deutlich massenreichere Objekte erfassen als bodengebundene Gravitationswellen-Observatorien, die im Wesentlichen Quellen mit Massen im Bereich von einigen Dutzend Sonnenmassen beobachten. Wesentlich für den Nachweis von Gravitationswellen sowohl auf der Erde, als auch für LISA im All, ist die sorgfältige Ausregelung und Vermeidung von Störeffekten.
Die drei Sonden der LISA-Mission sollen in einer Dreiecksformation, jeweils rund zweieinhalb Millionen Kilometer voneinander entfernt, fliegen und über Laserstrahlen mit einem Interferometer verbunden sein. Dabei werden die Sensoren im Innern der Sonden so konstruiert, platziert und abgeschirmt, dass sie möglichst frei von äußeren Störungen gehalten werden.
Als fliegendes Testlabor hat LISA Pathfinder Schlüsseltechnologien erprobt, die für ein Gravitationswellen-Observatorium im Weltraum nötig sein werden. Die Technologie von LISA Pathfinder hat dabei die Anforderungen so deutlich übertroffen, dass sie nun teilweise direkt bei LISA zum Einsatz kommen wird.

Technische Daten

Voraussichtlicher Start: 2034
Satelliten: 3