SmallGEO Hispasat

Telekommunikationssatellit Hispasat 36W-1 mit der Satellitenplattform SmallGEO © ESA

SmallGEO

Europas neue geostationäre Satellitenplattform

Programmstatus

SmallGEO ist Teil eines Entwicklungsprogramms für Telekommunikationssatelliten der ESA, an dem insgesamt zwölf Mitgliedstaaten beteiligt sind. Ziel war es, eine kleine Satellitenplattform für den geostationären Orbit zu entwickeln und diese im Rahmen einer Telekommunikationsmission zu erproben. Die SmallGEO-Plattform wurde für Nutzlasten von ca. drei Kilowatt Leistungsaufnahme und 300 Kilogramm Masse entwickelt und gebaut vom Bremer Raumfahrtkonzern OHB System. SmallGEO ist eine sinnvolle Ergänzung zu den französischen Anbietern, die eher auf die mittleren bis großen Telekommunikationssatelliten spezialisiert sind. Damit ist Europa jetzt in der Lage, den kompletten geostationären Markt zu bedienen.
Der erste Satellit, der auf der Satellitenplattform SmallGEO basiert, ist der Telekommunikationssatellit Hispasat 36W-1, der am 28. Januar 2017 erfolgreich auf einer Sojus-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou gestartet wurde. Mit dem für 2021 geplanten Start der Satellitenkommunikations-Mission Heinrich Hertz soll erstmals eine nationale deutsche Mission auf Basis von SmallGEO umgesetzt werden.
H36W-1 ist die erste von derzeit drei möglichen SmallGEO-Konfigurationen. In der ebenfalls von OHB gebauten Folgemission EDRS-C (European Data Relay System) wird die SmallGEO-Plattform um eine rein-chemisch angetriebene Variante erweitert, mit Electra um eine rein elektrisch angetriebene Version. Wobei Electra die Nutzlastkapazität auf 800 Kilogramm mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 9,5 Kilowatt erhöht.
Neben diesen Telekommunikationsmissionen hat SmallGEO bereits seinen Weg in die Erdbeobachtung gefunden. So werden die sechs Meteosat-Third-Generation-Satelliten (MTG) auf Basis der SmallGEO-Plattform gebaut. Sie sollen ab 2019 in den Weltraum gestartet werden.

Technische Daten

Erstflug: 28.01.2017, Hispasat 36W-1
Lebensdauer: 15 Jahre
Nutzlast Masse: ca. 300 kg
Nutzlast Kraft: ca. 3 kW
Antrieb: Transfer zum geostationären Oribit: chemisch im Orbit: elektrisch