Ariane 6

Entwicklung einer neuen Trägerrakete

Programmstatus

Ariane 6

Die Ariane 6 soll 2020 zum ersten Mal starten ©Ariane Group

Auf der ESA-Ministerratskonferenz im Dezember 2014 wurde das Programm zur Entwicklung der Ariane 6 beschlossen. Mit dieser Neuentwicklung soll das Ariane-Trägersystem technisch weiterentwickelt und auch in Zukunft auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig betrieben werden. Voraussetzung hierfür ist eine Umstrukturierung im Bereich des europäischen Trägersektors: Verantwortlichkeiten, Kosten und Risiken werden zukünftig zwischen der ESA und der europäischen Raumfahrtindustrie neu verteilt. Die Startkosten sollen so im Vergleich zur Ariane 5 um rund die Hälfte reduziert werden.
Sowohl die Unter- als auch die Oberstufe der Ariane 6 wird mit einer Treibstoffkombination aus flüssigem Wasser- und Sauerstoff angetrieben werden. Die neue Unterstufe basiert dabei technologisch auf der „alten“ Unterstufe der Ariane 5, ist jedoch kostenoptimiert ausgelegt. Kombiniert wird sie mit einer modernisierten Version des bewährten Vulcain-2-Antriebs. Als Oberstufe kommt eine neue Stufe mit dem wiederzündbaren Vinci-Triebwerk zum Einsatz. Dieses war für die Ariane 5 ME (Midlife Evolution) entwickelt worden, deren 2012 beschlossene Entwicklung 2014 zugunsten der Neuentwicklung der Ariane 6 gestoppt worden war.
Für mehr Flexibilität im Vergleich zur Ariane 5 sorgen die gleichartigen Booster-Motoren auf Feststoffbasis. Die Ariane 6 soll, je nach Konfiguration, fünf oder elf Tonnen Nutzlast in den Weltraum transportieren können: Dafür wird sie dann entweder mit zwei (Ariane 62) oder vier Boostern (Ariane 64) ausgestattet. Das Boostergehäuse der Ariane 6 besteht nahezu vollständig aus CFK und wurde beim DLR-Stuttgart in Kooperation mit MT Aerospace entwickelt und gefertigt.
Der Erstflug der Ariane 6 ist für 2020 geplant. Entwickelt und gebaut wird sie von der Firma Ariane-Group.

Technische Daten

Erster Start: geplant 2020
Startplatz: Weltraumbahnhof Kourou, Französisch-Guayana
Höhe: ca. 60 m
Haupt-Durchmesser: 5,4 m
Startmasse: tba
Nutzlastkapazität: 5 t (A62) – 11 t (A64) (GTO)
Typische Nutzlasten: Telekommunikations-, Navigations-, Forschungs- und
Erdbeobachtungssatelliten